Ehrenamtsakademie

Strategie und Umsetzung der Kommunikation zum kirchlichen Ehrenamt in Sachsen

Auftraggeber: Ehrenamtsakademie der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens
Zielgruppe: ehrenamtlich und hauptamtlich Tätige in den Kirchgemeinden
Leistung:
• Idee & Strategie
• Konzept, Text und Design für die gesamte Kommunikation
• Projektmanagement und Beratung

Jahr: seit 2017 fortlaufend

Vorteile & Resultate

• Zeitersparnis bei der Vorbereitung von Workshops
• klare Kommunikationsstrategie
• skalierbare Medien, anwendbar auf diverse Szenarien
• einmaliger Aufwand für wiederkehrende Anlässe über Jahre

Wie beleben wir das Thema Ehrenamt bei Haupt- und Ehrenamtlichen?

Viele Menschen bekleiden ein Ehrenamt. Gesprochen wird wenig darüber. Hauptamtliche und
Ehrenamtliche, die zusammen arbeiten, tun dies selbstverständlich und ohne viel drumherum zu
reden. Selbstverständlichkeit ist schön. Sie birgt jedoch die Gefahr zu vergessen: Danke zu sagen, Ehrenamtliche und ihr Tun zu würdigen, Aufgaben zu planen und zu besprechen, …
Alles in allem: ein gesundes Klima für das Ehrenamt zu schaffen.

Projektweg

Wer sind eigentlich die sogenannten Ehrenamtlichen?

Wir lernen wir die Zielgruppe kennen, hauptsächlich mithilfe der Studie „Ehrenamtliches Engagement in Kirchengemeinden“; Sozialwissenschaftliches Institut der EKD, repräsentative Befragung 2012*. Unsere Erkenntnis:

Ehrenamtlich Tätige sind mehrheitlich*:
• mehrfach engagiert (bis zu 4 Ämter p. P.)
• tendenziell überaltert, Nachwuchs nicht selbstverständlich
• zu 50% auch außerhalb der Kirche ehrenamtlich tätig
• redebedürftig

Unsere wichtigste Erkenntnis ist der Redebedarf.

Wie können wir den Austausch der Ehrenamtlichen untereinander und mit verantwortlichen Hauptamtlichen anregen? Unsere strategische Idee: Die Haupt- und Ehrenamtlichen erhalten Gesprächsimpulse mit einem Wimmelbild. „Was gibt es denn alles für Ehrenämter?“, „Was würde ich gern machen?“, „So vieles wird ehrenamtlich gemacht?“, „Oh, das wusste ich noch gar nicht!“

Illustration des Wimmelbild © Illustrator Noah Klotzsche

Und neben diesen Impulsen wird für das Ehrenamt als erstes und wichtigstes einfach gedankt.

Wo setzen wir an, um den Austausch zu schüren? Wie geben wir ihm eine sinnvolle Richtung?

Der erste Schritt ist getan. Nun ist es die Aufgabe, mithilfe sinnvoller Inhalte und durchdachter Medien dem Ziel des Austauschs und damit einem gesunden Ehrenamtsklima näher zu kommen. Deshalb hinterfragen wir jedes einzelne Medium. Ein Steckbrief, aus dem hervorgeht, welchen Nutzen es innerhalb des Projektkontexts bringt, hilft uns dabei. Auf diese Weise priorisieren wir gemeinsam, welche Medien, Botschaften und Inhalte in welcher Form besonders wichtig sind. Mithilfe der Steckbriefe erhalten auch interne Projektmitarbeiter:innen den Überblick: Warum welche Schritte unternommen werden und an welchen Punkten Zeit und Mühe gespart werden können, wenn die Effektivität nicht gegeben ist.

Jeder Steckbrief gibt Antworten auf die Fragen:
• An wen richtet sich das Medium und warum?
• Welche Botschaften überbringt das Medium und warum?
• Was ist die gewünschte Reaktion der Adressaten und warum?
• Wo und wie wird das Medium eingesetzt und warum?

Gibt es ein Medium, das bereits ähnliche Funktionen und Inhalte erfüllt? Wenn ja, warum benötigen
wir an dieser Stelle ein zusätzliches Medium?

Das erste Medium, das entsteht, ist ein Plakat-Flyer.

Er soll
• für Haupt- und Ehrenamtliche sein
• mit der Einladung, sich dem Thema zu widmen,
• eine angeregte Diskussion zu führen und
• ihn in Workshops und Gesprächsrunden mit/ohne Moderation zu verwenden.

Ein Medium, das all dies verbindet, gibt es bisher nicht und so wird dieser Plakat-Flyer zur
Grundlage für die inhaltliche Arbeit mit Haupt- und Ehrenamtlichen neben den sonst üblichen
Workshopunterlagen.

Der Plakat-Flyer gibt verschiedene Impulse für Haupt- und Ehrenamtliche:
• das Wimmelbild zum Einstieg: staunen, zeigen, wundern, … ins Gespräch kommen
• das Editorial mit der persönlichen Einladung, sich Zeit zu nehmen
• der Klimatest für ein erstes Bauchgefühl, wie die Großwetterlage für das eigene Ehrenamt in der jeweiligen Gemeinde aussieht
• 6 Kriterien für ein gutes Ehrenamtsklima

Die Lust zum Austausch ist die eine, die Zeit dazu eine andere Sache …

Da ist es hilfreich, sich unkompliziert zu verstehen. Zum Beispiel mit den „6 Kriterien für ein gutes Ehrenamt“. Die übersichtliche Broschüre schafft auf 8 Doppelseiten einen schnellen Überblick, ohne oberflächlich zu sein. Sie dient Haupt- und Ehrenamtlichen dazu:

• Themenaspekte in klare Worte zu fassen,
• sich darüber auszutauschen
• und Entscheidungen zu treffen.

Welche weiteren Medien sind nötig?

Die Internetseite stellt alle Informationen zur Verfügung und bietet den Beratungskontakt zur Ehrenamtsakademie an. Hier können auch die Materialien zur eigenen Verwendung bestellt werden. Messematerialen ermöglichen Auftritte, u. a. zum Reformationsjubiläum in Lutherstadt Wittenberg.

„Dank Ehrenamt!“ in den Verteilern.

Die vorhandenen Verteiler der Landeskirche helfen bei der Verbreitung:

• Ankündigung im Newsletter der EVLKS
• Pressemitteilung der EVLKS
• Anzeige im Programmheft der Ehrenamtsakademie
• Mailing an Multiplikatoren

Dank Zusammenarbeit! 🙂

Die entwickelten Inhalte und Medien waren von Anfang an so konzipiert, dass die Menschen mit ihnen arbeiten können. Sie beleben auf diese Weise selbst „ihr Thema“, regen Gespräche an, führen Klärungen herbei und gestalten ihre Tätigkeit wie auch die Zusammenarbeit. Zudem gehen die Anreize über Ehrenamtliche und verantwortliche Hauptamtliche hinaus. Zum Beispiel durch Sticker, die dort angebracht werden, wo ehrenamtliche Mitarbeiter wie selbstverständlich das Gemeindeleben mittragen. So wird das Ehrenamt auch für andere Menschen, bspw. Kirchenbesucher:innen, sicht- und erlebbar.